Wie abhängig bin ich von der digitalen Welt? Ein Experiment, das zu meiner neuen Dauereinstellung wurde.
Vor ca. 4 Jahren erschienen meine beiden Blogeinträge zur Apple Watch Series 2 – Schwimmen im Becken und Freiwasser schwimmen.
Ich bin nach wie vor ein Apple „Fanboy“ und liebe die Produkte von Apple, die Usability und die Einfachheit des Ökosystems.
Aber beginnt damit auch schon die Abhängigkeit?
Sollten jetzt diejenigen, die mich besser kennen, diesen Artikel hier lesen, dann wird die Frage aufkommen, ob meine Webseite gekapert wurde. Jedoch stammen die nachfolgenden Worte tatsächlich von mir! Übrigens, vor August 2020 hätte ich das selbst nicht von mir gedacht.
Und dennoch ist es so. Auch wenn mich die Apple Watch Series 6 – im schicken blauen Alu Gehäuse – noch einmal für einen ganz kurzen Augenblick schwach werden hat lassen.
Ich bin standhaft geblieben und habe mein Experiment zur Dauereinstellung gemacht.
Es geht, ganz überspitzt formuliert, um das Ende meiner persönlichen digitalen Knechtschaft.
Übersicht:
1. Prolog
2. Wie praktisch doch die Apple Watch ist
3. Das “Training” mit der Uhr
4. Der Akku und die Bike-Tour
5. Das Warum bzw. „Das Ende der digitalen Knechtschaft“
6. Was sind “WICHTIGE” Benachrichtigungen?
7. Die Uhrzeit und die Analoge Uhr
8. Wie denkst Du darüber?
9. Empfehlungen
1. Prolog
Die Apple Watch, ein jeder kennt sie, viele lieben sie – auch ich! Bisher. Das die Apple Watch den Uhrenmarkt einmal durcheinandergewirbelt hat, ist kein Geheimnis mehr. Übrigens ist dies Apples Strategie, nimm etwas Bestehendes und mache es noch besser. Apple entwickelte die smarte Uhr ursprünglich als Modeaccessoire und schwenkte dann um zur Sportuhr und baut es kontinuierlich zum Gesundheitswearable aus.
In diesem Blogeintrag soll es jedoch weniger um die Features der Apple Watch oder deren Marktanteile gehen.
Es geht viel mehr um meine persönliche Einstellung zum Tragen der Uhr.
Und bis Mitte August 2020 war ich noch der Meinung, „Die nächste Apple Watch kauf ich mir!“ – Es kommt im Leben jedoch immer anders als man denkt…
2. Wie praktisch doch die Apple Watch ist
Im September 2020 wäre meine Apple Watch Series 2 vier Jahre alt geworden. Bis auf wenige Tage im Jahr hatte ich die Uhr täglich am Handgelenk.
Es ist schon elegant, immer die wichtigsten Nachrichten sofort am Handgelenk mitgeteilt zu bekommen.
Es vibriert (ich hatte die Uhr immer lautlos), das Handgelenk dreht sich und die Augen werfen einen Blick auf die Benachrichtigung, Finger geht ggf. an die digitale Krone und scrollt durch die Nachricht, Hirn verarbeitet die Information und es folgt eine Entscheidung:
1. Information zur Kenntnis genommen und erfordert keine sofortige Reaktion oder Antwort.
2. Information erfordert eine kurze Antwort und kann direkt über die Apple Watch erfolgen.
3. Information erfordert eine ausführliche Reaktion oder Antwort und ich hole mein iPhone aus der Tasche.
Praktisch, nicht wahr?
3. Das “Training” mit der Uhr
Hinlänglich bekannt ist, mit der Apple Watch können zig Sportarten aufgezeichnet werden. Im Anschluss ausgewertet und sogar mit Freunden geteilt werden. Damit will Apple seine Nutzer dazu animieren mehr Sport zu machen. Und es funktionierte bei mir!
2019 – ich hatte eine Saisonkarte im örtlichen Freibad und jeden zweiten Tag kraulte ich meine Bahnen. Es gab auch Tage, da hing ich gefühlt mehr Zeit am Beckenrand, als ich auf der Bahn unterwegs war.
Wieso? Meine damals 3 Jahre alte Apple Watch machte zicken. Startete kein Training oder zählte die Bahnen nicht korrekt (was in der Regel in Perfektion funktioniert). Ein Neustart der Uhr war fällig. Ich beschäftigte mich also mehr mit meiner Uhr als mit meiner Leidenschaft – schwimmen.
2020 – ich habe den Mountainbike Sport für mich entdeckt.
Auch hier wieder die Maxime – jede Fahrt wird aufgezeichnet.
Meine mit meiner Apple Watch verknüpften Freunde sollten doch mitbekommen, wie sportlich ich unterwegs bin.
Ich sah Ihre Trainings und sportlichen Aktivitäten ja auch.
4. Der Akku und die Bike-Tour
Der Stoneman Miriquidi im Erzgebirge stand Mitte August vor der Tür, zwei Tage am Bike mit Gepäck auf dem Rücken.
Das Ladegerät und die Watch habe ich wegen deren Gewicht schon einmal nicht zu Hause gelassen.
Aber der Akku, ja der liebe Akku der Uhr. Meine Watch schaffte noch ca. 3 Stunden Trainingsaufzeichnung – dann war der Akku leer. Weiß der Geier, wieso. Der Akku der Apple Watch Series 2 meines Freundes (auch 4 Jahr alt – also die Apple Watch) hält noch bedeutend besser. Daher entschied ich mich dazu, die Apple Watch zu Hause zu lassen, da wir täglich zwischen 8 bis 9 Stunden unterwegs sein werden.
Der Anfang vom Ende….
5. Das Warum bzw. „Das Ende der digitalen Knechtschaft“
…und seit der besagten zwei Tages Bike Tour habe ich die Apple Watch nicht mehr getragen. Mittlerweile besitze ich die Uhr nicht einmal mehr, ich habe sie meinem Schwager geschenkt. Und ich vermisse nichts, absolut nichts!
Im Gegenteil – ich fühle mich frei und unabhängig.
Selbst die ewigen Benachrichtigungen am iPhone sind mir lästig geworden.
Als Erstes habe ich die WhatsApp-Mitteilungen stumm geschalten. Wer mich erreichen will und sollte es auch noch dringend sein – ANRUFEN!
Funktionierte früher auch so – und heute immer noch – glaubt nur kaum noch jemand.
Ich möchte wieder selbst und frei bestimmen, wann ich mich den Benachrichtigungen widme und antworte. Unsere digitale Welt mit Social Media, schnellen Kommunikationsmöglichkeiten und der ständigen Erreichbarkeit fühlte sich für mich langsam immer mehr wie eine Knechtschaft der digitalen Welt an.
Es ist doch viel schöner, schwimmen, Rad fahren, die Natur genießen ohne Drang jeden Meter des Trainings aufzuzeichnen und mit den Freunden zu teilen.
Das Hier und Jetzt, der Moment, der Augenblick – das sollte doch zählen.
Wenn ich in die Natur blicke, dann genieße ich dies, ohne das es am Handgelenk vibriert, ohne das mein unter Punkt 1 beschriebener „Abhängigkeitsmechanismus“ einsetzt.
Wenn ich im Liegestuhl im Garten liege und den blauen Himmel mit den kleinen weißen Wölkchen ansehe, dann genieße ich diese Momente – ohne Störungen.
6. Was sind “WICHTIGE” Benachrichtigungen?
Mein vorhin erwähnter Freund und ebenfalls Apple Watch träger, sagte zu mir: „Du kannst doch einstellen, welche Benachrichtigungen auf der Apple Watch angezeigt werden, ich habe nur die Wichtigsten auf der Uhr.“
Da hat er mich ins Nachdenken gebracht. Ich stellte mir die Frage, was ist den WICHTIG? Die Benachrichtigungen der ganzen News Apps? Die Benachrichtigungen der Messenger (WhatsApp, iMessage, usw.)? Die Info, dass dein Freund gerade 50 km Rad gefahren ist – und ich lieg schon wieder im Liegestuhl und schaue mir das Treiben der Wolken an…
Mein ganz persönliches Fazit auf diese Fragestellung:
Für mich ist nicht wichtig, die unzähligen Benachrichtigungen in wichtig (kommt auf die Apple Watch) und unwichtig (bleibt am iPhone) zu kategorisieren.
Für mich ist der Moment wichtig, der Augenblick, das Hier und Jetzt – das Leben – MEIN SELBSTBESTIMMTES LEBEN.
7. Die Uhrzeit und die Analoge Uhr
Ohne der Apple Watch vermisste ich dann doch recht schnell etwas. Banal, aber es war schlichtweg die Uhrzeit und der Vollständigkeit halber das Datum. Diese beiden Informationen fehlten mir am Handgelenk.
Ich gebe zu, ein wenig Verlockung für die Apple Watch Series 6, in dem tollen Blau, gab es schon. Aber nicht lange, die gewonnene Freiheit und Unabhängigkeit ist mir mehr Wert.
Nach rund drei Monaten ohne Uhr habe ich mir wieder eine Uhr zugelegt, eine analoge Armbanduhr. Ich wollte eine Armbanduhr mit Automatikuhrwerk in bezahlbar. Die Wahl fiel auf die SWATCH SISTEM THOUGHT – schlicht, schick und mit Lederarmband.
Link zur Uhr findest Du weiter unten.
8. Wie denkst Du darüber?
Mich interessiert, wie denkst Du über Smartwatches im Allgemeinen?
Brauchen wir die ständige Erreichbarkeit und Auswertbarkeit unserer Bewegungen im täglichen Leben?
Ist es nicht schöner, einfach den Augenblick, den Moment, das Hier und Jetzt zu genießen und einfach zu leben?
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1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort
Ich trage die Watch 24 Stunden am Tag.
Runter nehme ich sie am frühen Abend wenn ich dusche, denn da wird sie geladen.
Ansonsten zeichne ich gerne alles auf, vor allem auch den Schlaf. Klar man weiß zwar selber ob mann schlecht geschlafen hat oder nicht, aber die Watch bestätigt es halt einem (nur 21 Minuten Tiefschlaf, 46 Minuten wach etc)
Und gerade die Benachrichtigungen find ich auf der Arbeit gut, kurz aufs Handgelenk schauen und gut ist, statt ständig das Handy aus der Hosentasche zu holen.
Aber ja ich kann dich auch verstehen, da ich ständig versuche alle Ringe zu schließen, auch wenn ich echt keine Zeit habe… das kann schon süchtig machen