Die Buchrezension zum Buch “Das KATA Praxishandbuch – anpassungsfähiger und innovativer mit 20 Minuten täglicher Übung” von Mike Rother und Constantin May.
Übersicht:
1. Erster Eindruck
2. Einführung – Eine wissenschaftliche Denkweise
3. Für den Lerner – Verbesserungs-KATA
4. Für den Coach – Coaching-KATA
5. Fazit zum Buch “Das KATA Praxishandbuch”
6. Literaturempfehlung und Links
1. Erster Eindruck
Wer das Buch „Das KATA Praxishandbuch“ zum ersten Mal in die Finger bekommt, dem ist klar, dass dieses Buch nicht nur ein Buch zum Lesen ist. Viel mehr ist es ein Buch, mit dem aktiv gearbeitet werden darf. Das Buch ist in drei Abschnitte gegliedert. Die “Einführung” beschäftigt sich mit der wissenschaftlichen Denkweise. Der Abschnitt “Für den Lerner” erklärt Schritt für Schritt den Aufbau und die Anwendung der Verbesserungs-Kata. Im letzten Abschnitt “Für den Coach” gibt es, nützliches und praktisches Wissen für den Coach. In der Klappe auf der letzten Seite findet sich zum Aufklappen eine kompakte Übersicht über die Phasen der Starter-KATA.
2. Einführung – Eine wissenschaftliche Denkweise
In der Einführung wird die Wissenschaftliche Denkweise für Jedermann erläutert. Im Laufe der Evolution hat sich unsere Denkweise und unsere Neigungen wie wir denken entwickelt. Wissenschaftliches Denken ist nicht nur Wissenschaftlern oder Akademikern vorbehalten. Diese Denkweise kann und darf ein jeder von uns erlernen. Die Autoren erklären die vier Grundschritte der KATA und wie sich diese mit einer Wissenschaftlichen Denkweise verbinden lässt.

Rother und May erläutern die Grundsätze der Starter-KATA und wieso es wichtig ist, diese lange zu trainieren. Es ist essenziell das sich eben dieses Denkmuster nachhaltig im Gehirn verankert. Ähnlich wie Autofahren, was musste man sich am Anfang konzentrieren und nachdenken. Mit jedem Kilometer und mit jeder gemachten Erfahrung wird der Fahrer sicherer und geübter.
Wie wird richtig geübt und welche Herangehensweise sollte verfolgt werden? Dies und das Zusammenspiel zwischen dem Lerner und dem Coach, welche je eine Seite derselben Medaille einnehmen, wird in der Einführung ebenfalls behandelt. Der Coach stellt beim Lerner sicher, dass dieser sich immer wieder aus der Komfortzone in die Lernzone bewegt. Er begleitet den Lerner auf diesem Weg. Dafür stehen ihm die fünf Coaching-KATA Fragen zur Verfügung. Diese geben eine Struktur und einen Leitfaden durch das Coaching. Im Buch wird auch besprochen wie die Interaktionen zwischen Coach und Lerner aussehen. Ebenso werden die Rollen der beiden geklärt.

Hilfestellungen um die KATA erfolgreich in Unternehmen einzuführen sowie den notwendigen Vorbereitungen zum Üben Runden diesen Buchabschnitt ab. Es werden alle wichtigen Punkte die zu Beginn beachtet werden sollten behandelt. Mit Tipps zum Starten und wie sich Lerner und Coach verhalten sollten, endet der Abschnitt.
Mit der Starter-KATA geben die Autoren Rother und May ein Grundgerüst zum Erlernen der KATA. Geübte KATA Anwender können, wenn die Routinen sitzen, die KATA nach ihren Bedürfnissen anpassen.
3. Für den Lerner – Verbesserungs-KATA
In diesem Abschnitt geht es um die praktische Umsetzung der KATA. Beginnend mit der richtigen Erfassung der Herausforderung. Wie wird eine gute Vision formuliert, auf was ist dabei zu achten? Dazu wird ein ausführliches praktisches Beispiel erläutert. Die Autoren zeigen damit, was eine gute Formulierung von einer nicht so guten unterscheidet.

Die Verbesserungs-KATA ist für den Lerner geschrieben. Schritt für Schritt wird der Aufbau der Coaching-Tafel erarbeitet. Nahezu jedes Feld der Coaching-Tafel findet sich in einem ausführlichen Kapitel wieder. Und hier wird klar warum das Buch nicht „Das KATA Buch“ sondern „Das KATA Praxishandbuch“ heißt. Denn das Praxishandbuch ist gespickt mit unzähligen Erklärungen, Vorgehensbeschreibungen und detaillierten Hilfestellungen. Ebenfalls wird vor klassischen Anwendungsfehlern gewarnt.
Sehr ausführlich wird der Themenblock für die Analyse des Ist-Zustand behandelt. Das empfohlene Formular (für die Starter-KATA) wird Schritt für Schritt erläutert. Rother und May haben auch hier wieder eine Menge nützlicher Tipps zu Berechnungen und zum Vorgehen eingearbeitet. Im darauffolgenden Kapitel, welches das Ermitteln des Zielzustandes behandelt, wurde dieselbe logische und ausführliche Herangehensweise verfolgt.

Interessant wird es im Kapitel „In Richtung Zielzustand experimentieren“. Wann lernt der Mensch? Wir stoßen auf eine Wissensgrenze und hinter dieser Wissensgrenze beginnt eine ungewisse Zone, die Lernzone. Durch experimentieren werden neue Erkenntnisse geschaffen, und zwar dort, wo es keine Fakten mehr gibt. D. h. Schnelle und häufige Experimente sorgen für mehr Lerneffekte, mehr Lerneffekte bedeutet aktiven Wissensaufbau.
Die Autoren des KATA Praxishandbuch werden auch im Bereich der Experimente dem Praxisanspruch gerecht. Sie gehen auf Prozesse ein, welche nicht direkt ein Experimentieren zulassen. Sie empfehlen die Experimente in einer Testumgebung durchzuführen.
Auch für das Experimentieren gibt es ein eigenes Protokoll, welches der Lerner für sich führt. Rother und May beschreiben selbst dieses Dokument bis ins Detail und spicken es mit jeder Menge Praxiswissen, Tipps und Tricks.
4. Für den Coach – Coaching-KATA
Zu Beginn des Abschnittes wird die Empfehlung ausgesprochen, erst 60 eigene Coachings zu durchlaufen, bevor selbst die Laufbahn des Coaches eingeschlagen wird. Der Coach muss zwingend die Verbesserungs-KATA kennen, beherrschen sowie die Logik verstehen.
Dieser Abschnitt führt anschließend angehende Coaches an die verschiedenen Schritte der Coach-Lerner Situationen heran. Die Autoren zeigen typische Anfängerfehler auf und geben dazu nützliche Hilfestellungen, um Abhilfe zu schaffen.
Neben den fünf Standardfragen der Starter-KATA können Vertiefungsfragen, für das bessere Verständnis von Coach und Lerner, sinnvoll sein. Entsprechende Fragetechniken werden erläutert und an Beispielen illustriert. Auch in diesem Abschnitt werden Hilfsmittel, wie die KATA Fragenkarte, zur Verfügung gestellt, welche sich als Kopiervorlage im Buch befindet.

Wann hat der Lerner seine Wissensgrenze erreicht und wie reagiert er in dieser Situation und vor allem, wie erkenne ich als Coach diese Wissensgrenze? Der Leser wird in diesen Kapiteln mit praktischen Tipps ausgestattet, um die Wissensgrenze seines Lerners zu erkennen. Denn wer sagt schon gerne freiwillig „Das weiß ich jetzt nicht. “? Vor allem wenn der Coach noch der eigene Vorgesetzte ist.
Die Autoren haben die fünf Starter-KATA Fragen für Coaches sehr umfangreich aufbereitet. Zu jeder der fünf Fragen gibt es eine Anleitung und eine Beschreibung der Schlüsselfaktoren. Beispiele für Vertiefungsfragen und potenzielle Schwachstellen runden die Erklärungen zu den fünf Starter-KATA Fragen ab.
In diesem Abschnitt wird auch das Konzept von Coach und zweitem Coach beschrieben. Der zweite Coach ist der Feedbackgeber für den ersten Coach und niemals für den Lerner. Auch hier unterstützen Rother und May wieder mit einer Menge praktischer Tipps. Gerade für Coaching Anfänger sind diese Gold wert.
Die Autoren simulieren im Buch einen Coaching-Zyklus mit einem zweiten Coach. Dabei zeigen Sie auf, was bei einem Coaching-Zyklus schief laufen kann. Indem verschiedene Fehler eingebaut werden, um noch einmal auf die sensiblen Stellen im Coaching aufmerksam zu machen. Rother und May ist es ein Anliegen zu verdeutlichen, wie wichtig es ist, darauf zu achten, wo die Wissensgrenze des Lernens liegt. Sie zeigen jedoch auch auf, wie man in diesen Situationen richtig reagiert.
5. Fazit zum Buch
Das KATA Praxishandbuch ist durchweg mit sehr vielen Symbolzeichnungen und Bildern bestückt, welche die Zusammenhänge besser verdeutlichen. Was auch sehr gut gefällt, sind verschiedene Querverweise auf weiterführende Literatur, um sich mit einzelnen Themen tiefer beschäftigen zu können.
Es wird im Buch auch immer wieder betont, das dies eine Starter-KATA ist. Das heißt, übe mit der Starter-KATA die Routinen bis du sie beherrscht. Und erst dann fange an die Rahmenbedingungen und z. B. Die Formulare auf deine Bedürfnisse anzupassen.
Durch das schrittweise Heranführen der Autoren an die Wissenschaftliche Denkweise und die Logik der KATA, wird der Leser nie alleine oder mit offenen Fragen zurückgelassen. Die benötigten Formulare werden detailliert erklärt und mit Beispielen und möglichen Fehlerquellen untermauert. Wer die Verbesserungs-KATA beherrscht, kann den nächsten Schritt, denn des Coaches wagen.
Hier bleiben sich Rother und May treu und beschreiben die Aufgaben und Herangehensweisen des Coaches ebenfalls in einem sehr hohen und verständlichen Detailgrad.
Auch wer derzeit keine KATA anwendet oder vorhat anzuwenden, sollte das „Das KATA Praxishandbuch“ lesen. Zumindest den ersten Abschnitt zur Einführung in eine Wissenschaftliche Denkweise. Für erfahrene KATA Anwender ist das Buch sicherlich ein gutes Nachschlagewerk und Ideengeber zur Verbesserung der eigenen KATA.
6. Literaturempfehlung und Links
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